Übersicht: Was ist Netzwerkarbeit?


„Netzwerkarbeit ist eine Methode, mittels derer die Zusammenarbeit und Ressourcenauslastung verschiedener Akteure gesteuert wird. Grundlegend ist der Aushandlungsprozess zwischen den unterschiedlichen lokalen Akteuren, der u.a. von Respekt für die unterschiedlichen Kompetenzen, das Verständnis gegenseitiger Abhängigkeit und die Entwicklung von gemeinsamen Zielvorstellungen geprägt ist.“


(Bundesinstitut für Berufsbildung: Good Practice Center zur Förderung von Benachteiligten in der Berufsbildung, Bonn, 2009, http://www.good-practice.de/2747.php)

Warum Netzwerkarbeit?


Im Übergangssystem Schule-Beruf sind eine Vielzahl an Akteuren für die Gestaltung von Bildungs-, Qualifizierungs- und Förderangeboten zuständig. Neben den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, dem Staatlichen Schulamt, der Agentur für Arbeit und dem SGB II-Träger (im Landkreis Marburg-Biedenkopf: Kreisjobcenter) leisten auch die berufsständischen Vereinigungen (Kammern), Wirtschaftsbetriebe, freie Bildungsträger, die kommunalen Jugend- und Sozialämter und viele weitere Institutionen ihre Beiträge zu einem gelingenden Übergang junger Menschen von der Schule in den Beruf.

Die einzelnen Einrichtungen sind jeweils für bestimmte Bereiche des Übergangssystems zuständig, agieren nach Maßgabe institutioneller Interessen und stoßen in ihrem Handeln häufig an strukturelle Grenzen. In vielen Fällen haben die Einzelakteure nicht die Möglichkeit, Jugendlichen aus eigener Kraft den Weg von der Schule in und durch die Berufsausbildung zu ebnen. Diese Restriktionen können durch die Kooperation mit anderen Akteuren teilweise aufgehoben werden.

Genau darauf zielt Netzwerkarbeit am Übergang Schule-Beruf ab: die Handlungsmöglichkeiten verschiedener Akteure sollen gebündelt und somit „win/win-Situationen“ für alle Beteiligten herbeigeführt werden, die letztlich zu einer verbesserten Integration junger Menschen in Berufsausbildung und Beschäftigung führen.

(vgl. Bertelsmann Stiftung u. a. (Hrsg.): Leitfaden Berufsorientierung. Praxishandbuch zur qualitätszentrierten Berufs- und Studienorientierung an Schulen, Praxismaterial, Bertelsmann, Gütersloh, 2009, S. 9.)

Der Beitrag von RÜM


Aufgabe des Regionalen Übergangsmanagements ist es, Strukturen zu schaffen, die zu einer verbesserten Abstimmung der regionalen Akteure, Aktivitäten und Angebote beitragen. In diesem Zusammenhang geht es insbesondere darum, die Weiterentwicklung von lokalen Netzwerken zu fördern und diese Prozesse moderierend zu begleiten.



Netzwerke vor Ort


Das RÜM hat zur Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit am Übergang Schule-Beruf mit den Regionalkonferenzen „Jugend und Beschäftigung“ und dem „Dialogforum Arbeitgeber-Schule“ neue Netzwerke gegründet. Des Weiteren ist das Projekt für die Koordination des regionalen OloV-Netzwerks zuständig. An weiteren Foren und Arbeitskreisen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RÜM aktiv beteiligt.